Altes Gärtnerhandwerk wird großstadttauglich

Der Großstädter, ein hochtechnisierter, organisierter Mensch im spartanischen Designer-Single-Apartment,
der sich nur um seine Karriere kümmert und von Fast Food ernährt?
Weit gefehlt! Gerade weil das Leben in der Großstadt sehr schnell, reizüberflutend und belastend geworden ist, steigen die Ansprüche dieser Spezies was die Befriedigung der elementaren Grundbedürfnisse: Ernährung, Bewegung und Entspannung angeht, ins Unermessliche. Gepaart mit den aktuellen Skandalen um verseuchte Lebensmittel, führt dies zu einem neuen Trend, dem Gemüseanbau zur Selbstversorgung in der Stadt.

„Wie soll das gehen?“, wird man sich sofort fragen und die eigene Wohnung im fünften Stock vor Augen haben.
Zum Glück gibt es immer wieder andere Menschen, die sich solche Fragen vor uns gestellt haben und erfolgreich Lösungen für das Problem gefunden haben.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn ein eigener Balkon oder sogar eine Terrasse zur Wohnung gehört, denn dann muss man niemanden um Erlaubnis bitten, sondern kann sofort mit dem Gemüseanbau beginnen. Andernfalls ist Erfindungsreichtum gefragt. Doch auch in diesem Fall braucht man nicht unbedingt lange zu suchen, denn in vielen Städten schießen gerade in Eigeninitiative gegründete Stadtteilgärten wie Pilze aus dem Boden, an denen man sich beteiligen kann.

Zurück zum Balkon: Viele Kräuter und kleine Gemüsearten lassen sich wunderbar in Balkonkästen halten wie Lauchzwiebeln, kleine Chili-, Paprika- und Tomatensorten. Größere Gemüsearten benötigen eventuell einen größeren Topf am Boden wie Zucchini, Aubergine und Gurke. Tatsächlich ist es aber auch problemlos möglich, die Wände als Anbaufläche zu benutzen.

Man nennt diese Methode das vertikale Gärtnern.

Verschiedene Möglichkeiten kommen hierfür in Betracht: Entweder man lässt Kletterpflanzen an einer Wand oder Mauer emporwachsen wie beispielsweise Wein oder Kiwi oder man pflanzt das Gemüse in entsprechende Gefäße, die an der Mauer oder sogar der Decke befestigt werden müssen. Für die zweite Variante bieten sich so genannte Pflanzbeutel an. Diese bestehen aus einem stabilen, witterungsbeständigen Kunststoffgewebe, das den Vorteil hat, kaum Gewicht auf die Waage zu bringen. Nasse Erde und Pflanzen zusammen können nämlich für sich schon sehr schwer werden, so dass eine Befestigung an der Wand schwer fallen könnte. Man findet Plant Bags in vielen Varianten im Handel. Natürlich als Ersatz für Blumentöpfe aber neuerdings auch für Blumenampeln. Solche hängenden Pflanzbeutel lassen sich ganz wunderbar mit Salat, Kräutern, Erdbeeren und sogar Tomaten bestücken. Die Vorstellung ist doch verlockend. Man muss einfach nur kurz auf den Balkon gehen und findet sein persönliches Erdbeerfeld gleich an der Wand. Für die Montage reicht oft schon ein einfacher Haken in der Wand und schon kann es losgehen.

Die Selbstversorgung in der Stadt bietet viele Vorteile, denn man kann nicht nur sein eigenes gesundes Gemüse ernten, sondern die Pflege der Pflanzen wirkt unglaublich entspannend und ausgleichend auf den Menschen und bringt viel Freude. Die Pflanzen verschönern die Fassaden und verbessern nebenbei auch noch das extreme Stadtklima.

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